Performancebasierte Steinschlagbarrieren: Die Zukunft der Steinschlagsicherung
Aktuelle Prüfverfahren für Steinschlagschutznetze spiegeln reale Belastungen nur bedingt wider. Neue Testszenarien schaffen praxisnahe, reproduzierbare Grundlagen.
Das derzeitige Prüfverfahren sieht zwei aufeinanderfolgende SEL (Service Energy)- und einen MEL (Maximum Energy)-Treffer vor, alle in der Mitte des mittleren Feldes eines 3-feldigen Schutznetzes. Dieser Ansatz ist zwar reproduzierbar und kosteneffizient, weist jedoch erhebliche Mängel auf: Er geht von Einzelblockereignissen aus, testet nur den günstigsten Aufprallort, vernachlässigt Blockform und -rotation, Fragmentierung und Mehrfachaufpralle und optimiert Barrieren für ein Szenario, das in der Natur selten vorkommt. Infolgedessen kann die Restkapazität in realen Situationen deutlich geringer sein als in der Zertifizierung angegeben. Im Extremfall führt dies zu einem Versagen des Schutznetzes. In den letzten Jahren wurden umfangreiche Forschungsaktivitäten durchgeführt, sowohl in der vertikalen Testanlage in Walenstadt als auch auf einem natürlichen Testgelände am Flüelapass in Zusammenarbeit mit dem SLF. Das Ergebnis ist ein Vorschlag für einige weitere Testszenarien. Diese decken die meisten Belastungen ab berücksichtigen, die im Feld zu erwarten Kraftverteilungen und Verformungen in einem reproduzierbaren Aufbau.
Sprechende (1)