Längsdämme - Geotechnische Aspekte in Modell und Realität
Der Kurzvortrag behandelt numerische und physikalische Untersuchungen von Dammdurchsickerungen bei Erddämmen. Es werden relevante Ergebnisse und offene Fragen vorgestellt und diskutiert.
In der Schweiz und Liechtenstein bestehen zahlreiche, aus natürlichen Erdbaustoffen erstellte Dammbauwerke entlang von Flüssen zum Schutz vor Hochwasser. Diese oft viele Jahrzehnte alten Erddämme weisen in den meisten Fällen keine eigentliche Massnahme zur Abdichtung des Erdkörpers auf.
Zur Sicherstellung von Stabilität und Gebrauchstauglichkeit dieser geotechnischen Bauwerke werden Untersuchungen vor Ort, rechnerische Nachweise sowie gegebenenfalls auch Sanierungsmassnahmen getätigt.
Die zu untersuchenden Gefährdungsbilder sind vielfältig. Im Kurzvortrag liegt der Fokus auf der Dammdurchsickerung. Es wird erläutert, wie die Aufstättigung und Durchsickerung des Erdkörpers numerisch modelliert werden kann.
Zur Validierung der Ergebnisse sind Modellversuche in der Zentrifuge durchgeführt worden. Diese erlauben Analysen unter spannungstreuen Verhältnissen. Mit dieser Methodik konnten wesentliche Aspekte in kurzer Durchführungszeit studiert werden.
Der Vergleich der Modellresultate mit den numerischen Untersuchungen hat gewisse Unterschiede in der Dämpfung der Hochwasserwelle innerhalb des Dammkörpers und dem zeitlichen Verlauf hervorgebracht. Weitere laufende Arbeiten befassen sich mit der Untersuchung der Ursachen dieser Unterschiede.
Sprechende (2)
André Arnold
Hochschule Luzern, Technik & Architektur, Professor, Leiter Forschungsgruppe